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Aussehen von Zäunen – Rechtliche Vorschriften
Zäune in Österreich: Die wichtigsten Fakten: Ihr könnt Material, Form und Farbe euresZauns frei wählen. Beachtet jedoch die Vorschriften.
Zäune haben sich im Lauf der Zeit stark verändert. Schritt für Schritt haben sie die Entwicklung der Gesellschaft begleitet und wurden an neue Anforderungen und Bedürfnisse der Menschen angepasst. Wie diese Chronologie veranschaulicht, haben sich nicht nur ihre Funktionen und Formen gewandelt, sondern auch die Materialien, aus denen Zäune gefertigt werden.
Ein Zaun ist eine von Menschen geschaffene Form der Einfriedung. Er trennt zwei Bereiche dauerhaft oder auf Zeit durch eine klar erkennbare Abgrenzung. Geschieht das mit der Absicht, Tiere einzuschließen, spricht man auch von Gatter oder Pferch. Ein Zaun besteht für gewöhnlich aus Holz, Metall oder Kunststoff und neuerdings auch aus Aluminium. Aus Stein oder Beton errichtete Abgrenzungen fallen hingegen unter den Begriff Mauer. Ein Zaun kann zweierlei Funktionen erfüllen, je nachdem, ob man davor oder dahinter steht. Er kann einerseits einsperren und andererseits ausgrenzen. Aufgrund dieser Wirkungsweisen unterscheidet man historisch zwischen zwei Arten von Zäunen: Weidezäune und Gatter wurden errichtet, um Tiere einzusperren. Also um zu verhindern, dass Vieh von der Weide oder aus dem Stall weglaufen konnte. Gartenzäune dagegen sollten Gärten schützen und verhindern, dass Pflanzen aus dem Gemüsegarten gestohlen oder vom Vieh gefressen wurden. Heute ist es nur mehr schwer vorstellbar, welch große Bedeutung Weide- und Gartenzäune in früheren Jahrhunderten zur Sicherung von Nahrungsquellen für die Menschen gespielt haben müssen.
Zäune als Besitzabgrenzung von Grundstücken aufzustellen, ist ein relativ junges Phänomen. Es steht im Zusammenhang mit dem Wandel der Gesellschaft von einer bäuerlichen zu einer handwerklichen bzw. industriellen Arbeitskultur. Davor wurden Besitzgrenzen nur auf Feldern und Wiesen lose durch Grenzsteine markiert. Erst um die Jahrhundertwende begann man damit, Grundstücke auch im Dorf für jedermann sichtbar voneinander zu trennen. Zäune bekamen eine neue Funktion und dienten nun dazu, das eigene Heim und die Privatsphäre vor anderen zu schützen. Der vermehrte Einsatz von Zäunen zu diesem Zweck geht auf den Beginn des Baus von nicht-landwirtschaftlichen Wohnhäusern in Dörfern zurück.
Die einstige Vielfalt an historischen Zaunformen ist heute leider aufgrund der veränderten Aufgabenstellung, aber auch wegen neuer, widerstandsfähigerer Baumaterialien zum Großteil verschwunden. Reste dieser teilweise sehr einfallsreichen Zaunkonstruktionen findet man nur noch auf abgelegenen Almen, bei Darstellungen auf alten Ansichtskarten und neulich vereinzelt wieder bei historischen Gebäuden. Alte Höfe oder Almhütten sind in diesem Sinn auch möglichst originalgetreu zu Ferienhäusern oder Herbergen umfunktioniert worden.
Die Mannigfaltigkeit historischer Zaunformen liegt darin begründet, dass verschiedene Regionen ganz unterschiedliche Ausgangssituationen aufwiesen. Hangneigung, Wind und Wetter sowie die Art des gehaltenen Viehs waren wichtige Faktoren. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Zäune je nach Funktion und Standort in ihrer Form variiert haben. Da sich im Lauf der Zeit die Werkzeuge zur Herstellung deutlich verbessert haben, wurden Zäune immer stabiler und einfallsreicher gestaltet.
Zäune wurden in der Geschichte meist aus Holz und in Handarbeit gefertigt. Vor allem auf Almen und Bergbauernhöfen war es besonders wichtig, bei der Konstruktion oder Reparatur von Zäunen auf lokale, sich selbst regenerierende Ressourcen zurückzugreifen. Holz hat trotz seiner Robustheit ein relativ geringes Gewicht, was den Transport dieses Baumaterials in Zeiten ohne schwere Maschinen erheblich erleichterte. Darüber hinaus war Holz relativ einfach zu bearbeiten. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts veränderten neue technische Möglichkeiten die Wahl des zur Herstellung von Weidezäunen verwendeten Materials. Zuerst wurden Holzstämme und Holzlatten von leichterem und stärkerem Stacheldraht verdrängt. Später wurde der besonders effiziente elektrische Weidezaun erfunden, der viel weniger wog und den man schnell auf- und abbauen konnte.
Zäune, die zur Besitzabgrenzung dienen, haben sich in dieser Hinsicht in den letzten Jahren noch viel mehr verändert. Heute werden sie aus Kombinationen verschiedenster Hölzer, Metalle und Kunststoffe gefertigt. Aufgrund der innovativen Bearbeitungs- und Beschichtungsverfahren durch moderne Maschinen sind die Möglichkeiten bezüglich Form und Aussehen heute beinah unendlich. Der individuellen Vorstellungskraft sind beim Design also fast keine Grenzen mehr gesetzt.
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